China wird – als einzige große Volkswirtschaft – mit einem leichten Plus aus der Corona-Krise hervorgehen. Die USA dürften auch unter Joe Bidenihren nationalwirtschaftlichen Kurs weiterverfolgen. Im internationalen Wettbewerb setzen die beiden großen Wirtschaftsmächte ihre strategischen Agenden viel ambitionierter, schneller und erfolgreicher um als Europa. Als Ausweg muss die EU eine eigene Rolle im globalen Systemwettbewerb definieren und in der Post-COVID-19-Welt selbstbewusster als vereinigte und relevante Wirtschaftsmacht auftreten. Jedoch erschweren politische Spannungen diese Entwicklung.
In Deutschland sind die kurzfristigen Stabilisierungsmaßnahmen als Reaktion auf die Coronapandemie weitgehend abgeschlossen. Die Unternehmen blicken wieder auf neue Wachstumschancen und investieren in Digitalisierung und Automatisierung. Wichtiger denn je ist die Schaffung resilienter Wertschöpfungsketten. Sie dürfen weltweit breiter gestreut werden – zudem müssen Unternehmen die Transparenz ihrer Supply Chain erhöhen, um (erneute) Stillstände zu verhindern.