Die neue Accenture-Studie "Energizing Industry 2030" schätzt das Wertpotenzial der CO₂-reduzierenden Technologien auf bis zu 200 Milliarden Euro pro Jahr für die energieintensiven Branchen in Europa. Die Studie untersucht, wie europäische Industrieunternehmen aus den Bereichen Versorgung, Chemie, Zement, Metall und Energie die dringend notwendige Begrenzung der globalen Erwärmung auf 2° Celsius über den vorindustriellen Temperaturen in ihrem Bereich umsetzen können.
Damit die derzeitige Energiewende von fossilen Brennstoffen hin zu sauberen, erneuerbaren Energiequellen erfolgreich gelingt, bedarf es konzertierter und kooperativer Anstrengungen von Unternehmen, Regulierungsbehörden, Regierungen und Investoren. Um die Auswirkungen der Energiewende für europäische Industrieunternehmen zu untersuchen und die bisherigen Fortschritte besser zu verstehen, hat Accenture Research eine Studiengruppe von 30 Unternehmen aus den relevanten Sektoren zusammengestellt. Wir führten Analysen von Patenten und Investitionen durch und sammelten mit "Natural Language Processing" Informationen aus Presseberichten und anderen Veröffentlichungen.
Wir haben zudem eine umfassende Modellierung entwickelt, um den Wert zu ermitteln, der durch die Dekarbonisierung freigesetzt werden kann. Sie zeigt den optimalen Wertschöpfungspfad - je nach Branche - zusammen mit unseren Empfehlungen.
Unsere Forschung und Analyse hat ergeben, dass durch die Dekarbonisierung der Schwerindustrie in Europa enorme Werte freigesetzt werden können. Trotz der Ungewissheit über die zukünftigen Preise für CO2-Emissionen und Ökostrom haben wir festgestellt, dass sich der jährliche Nettowert der industriellen Dekarbonisierung zwischen 2020 und 2030 mehr als verdoppeln und zwischen 2030 und 2040 stabilisieren wird. Diese Berechnungen basieren auf der aktuellen Technologielandschaft und der Prognose, dass weitere technologische Innovationen das Wachstum fördern werden.
Die industrielle Dekarbonisierung in Europa ist eine große Chance sowohl für Energieerzeuger als auch für Energiekonsumenten. Die Frage, wie Industrieunternehmen diese Chance ergreifen können, sollte ganz oben auf der Agenda der CEOs stehen. Wie unsere Studie zeigt, gab es noch nie mehr öffentliche Unterstützung und auch keine größere Dringlichkeit für die Energiewende. Jetzt ist die Zeit zum Handeln.
Wir danken den Accenture-Mitarbeitern Karin Walczyk, Evan Roberts, Daniel Handschuh, Philipp Sommerhuber, Christian Knoll und Peter Clements für ihre Beiträge zu dieser Publikation.